2. Juni 2025 / Aus aller Welt

Alter Leuchtturm sucht neue Heimat

Der denkmalgeschützte, marode Leuchtturm «Roter Sand» soll umziehen – von der See ans Festland. Doch wo soll das maritime Wahrzeichen hin? Gleich mehrere Tourismusorte ringen um das Bauwerk.

Der Leuchtturm «Roter Sand» steht in der Nordsee vor Bremerhaven. (Archivbild)

Er ist eines der bekanntesten Seezeichen Deutschlands – und leider marode: der rot-weiße Leuchtturm «Roter Sand» mitten in der Wesermündung. Weil Wind und Wellen dem mehr als 140 Jahre alten Bauwerk mehr und mehr zusetzen, soll er ans Land versetzt werden – ein einmaliges Vorhaben, das Begehrlichkeiten bei Städten und Gemeinden am Festland weckt, könnte der Turm doch eine neue Touristenattraktion werden. Wo kommt das Denkmal also hin?

Um den möglichen Standort entwickelte sich zuletzt geradezu ein öffentlich ausgetragener Konkurrenzkampf. Als mögliche Standorte haben sich Wilhelmshaven, Bremerhaven, Hooksiel im friesischen Wangerland sowie Fedderwardersiel auf der Halbinsel Butjadingen in Stellung gebracht. «Einen Favoriten gibt es darunter nicht», teilt Thomas Mertz, Sprecher der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dazu auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Der Bund ist Eigentümer des Leuchtturms, die Stiftung verwaltet den Besitz. 

Bislang sei noch keine Entscheidung über den künftigen Platz des Leuchtturms gefallen. Es werde weiter daran gearbeitet. Im Laufe des späteren Sommers könne es Neuigkeiten geben. «Wir bemühen uns natürlich, die Entscheidung zügig zu treffen, aber bei einem so einmaligen Ereignis sind viele Aspekte zu berücksichtigen, die man nicht übers Knie brechen will», sagt Mertz.

Tatsächlich ist so eine Leuchtturm-Versetzung ein Novum. In Dänemark war 2019 der Leuchtturm Rubjerg Knude auf Schienen umgezogen – allerdings nur rund 70 Meter von einer Steilküste weg. Der Leuchtturm «Roter Sand» würde dagegen voraussichtlich Dutzende Kilometer von der See ans Festland ziehen.

Warum der Leuchtturm umziehen soll

Ein Gutachten von 2019 hatte den Leuchtturm als so marode eingestuft, dass die Standsicherheit auf Dauer in Gefahr ist. Das Seefeuer wird seit 1964 nicht mehr benötigt, seit 1982 steht das Bauwerk unter Denkmalschutz.

Nach Bekanntwerden des Gutachtens waren von einer Expertenkommission mehrere Szenarien geprüft worden – vom kontrollierten Verfall über eine Sanierung vor Ort bis hin zum Versetzen des Turms. Das Ergebnis 2023: Der Turm soll abgebaut und anschließend an Land wieder aufgestellt werden. Einen konkreten Zeitplan für den Umzug gebe es bislang nicht, teilt die Stiftung mit. Bis dahin werde der Turm weiter gepflegt.


Bildnachweis: © Sina Schuldt/dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Heidenheim an der Brenz - Zeugen nach Unfall gesucht / Nach einer Unfallflucht a...
Polizeimeldung

Ulm (ots) - Der Unfall ereignete sich um 18.50 Uhr in der Adlerstraße Ecke Bergstraße. Ein 40-Jähriger fuhr mit...

weiterlesen...
Polizei stoppt Gurtmuffel und Handynutzer / Am Donnerstag ertappte die Polizei i...
Polizeimeldung

Ulm (ots) - Weil sich die Fahrenden nicht an die Regeln und Gesetze hielten, stoppte die Polizei zwischen 10 Uhr und 11...

weiterlesen...
Heidenheim an der Brenz - KORREKTUR Zeugen nach Unfall gesucht Nach einer Unfall...
Polizeimeldung

Ulm (ots) - Ein SUV war beteiligt und machte sich aus dem Staub. Der SUV fuhr stadtauswärts. Ich bitte den Fehler...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Ungarn verbietet Herstellung und Verkauf von Laborfleisch
Aus aller Welt

Nach Italien verbannt auch das Land von Viktor Orban tierische Produkte aus Stammzellen von der Speisekarte. Die Begründung ist in beiden EU-Staaten ähnlich und hat mit «Boden» und «Identität» zu tun.

weiterlesen...
Vorläufiger Bericht: Hamburger Familie in Hotel vergiftet
Aus aller Welt

Zwei kleine Kinder und ihre Eltern sterben im Türkei-Urlaub. Es gibt mehrere Festnahmen - und nun ein vorläufiges Gutachten, das einige Verdächtige entlasten könnte.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Ungarn verbietet Herstellung und Verkauf von Laborfleisch
Aus aller Welt

Nach Italien verbannt auch das Land von Viktor Orban tierische Produkte aus Stammzellen von der Speisekarte. Die Begründung ist in beiden EU-Staaten ähnlich und hat mit «Boden» und «Identität» zu tun.

weiterlesen...
Vorläufiger Bericht: Hamburger Familie in Hotel vergiftet
Aus aller Welt

Zwei kleine Kinder und ihre Eltern sterben im Türkei-Urlaub. Es gibt mehrere Festnahmen - und nun ein vorläufiges Gutachten, das einige Verdächtige entlasten könnte.

weiterlesen...