China hat erstmals eine Mission zur Rückholung von Gesteinsproben eines erdnahen Asteroiden gestartet. Die unbemannte Raumsonde «Tianwen-2» hob am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) an Bord einer Rakete vom Typ Langer Marsch 3B vom Raumfahrtzentrum Xichang in der südwestchinesischen Provinz Sichuan ab. Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua sprach unter Berufung auf die chinesische Raumfahrtbehörde von einem erfolgreichen Start. «Tianwen-2» nimmt nun Kurs auf den rund 40 Millionen Kilometer entfernten Asteroiden 2016 HO3, besser bekannt als Kamo'oalewa. Der Himmelskörper gilt als sogenannter Quasi-Satellit der Erde, da er auf einer ähnlichen Umlaufbahn die Sonne umkreist. Die Forscher erwarten sich von den Proben, die «Tianwen-2» auf dessen Oberfläche einsammeln soll, neue Erkenntnisse über die Entstehung und frühe Entwicklung unseres Sonnensystems. Die Mission ist komplex aufgebaut: Zunächst wird die Sonde Kamo'oalewa über mehrere Monate hinweg umkreisen, um detaillierte Daten und Bilder zu sammeln. Danach erfolgt die Entnahme von Proben, die anschließend zurück zur Erde gebracht werden sollen. Dort sollen sie voraussichtlich im Jahr 2027 von der Sonde mit Hilfe einer Rückkehrkapsel abgesetzt werden. Im Anschluss soll «Tianwen-2» zum Kometen 311P weiterfliegen, der sich im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter befindet. Asteroiden sind kleine Himmelskörper aus Stein und Metall. Kometen bestehen aus Eis, Staub und gefrorenem Gas und entwickeln beim Annähern an die Sonne einen hellen Schweif. Chinas Raumfahrtprogramm hat in den vergangenen Jahren rasante Fortschritte gemacht. Die jetzt gestartete Asteroidenmission ist nur einer von zahlreichen ambitionierten Plänen Pekings. Mit dem Betrieb der ständig besetzten Raumstation «Tiangong» zeigt sich China als ernstzunehmende Konkurrenz zu traditionellen Raumfahrtnationen. Für etwa 2030 hat Peking zudem eine bemannte Mondlandung angekündigt. Bereits 2020 hatte China mit der Mission «Tianwen-1» erfolgreich einen Rover auf dem Mars abgesetzt und damit seine Fähigkeiten bei anspruchsvollen interplanetaren Missionen unter Beweis gestellt. Durch den Start von «Tianwen-2» will die Volksrepublik nun eine Lücke schließen: Bisher waren nur die USA und Japan in der Lage, Material von Asteroiden zur Erde zu bringen.Asteroid und Komet sollen erforscht werden
China erzielt rasche Fortschritte im All
Bildnachweis: © Cai Yang/XinHua/dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Chinas ehrgeizige Asteroiden-Mission gestartet
Mit dem Start der Raumsonde «Tianwen-2» nimmt China erstmals direkten Kurs auf den Quasi-Satelliten Kamo'oalewa. Ziel ist es, Proben zur Erde zu bringen. Dann geht es weiter zu einem Kometen.
Meistgelesene Artikel
- 15. Oktober 2025
Weihnachtsmarktsaison geht mit «Winterdorf» los
Glühwein schon im Oktober: In Bayreuth wird heute das «Winterdorf» eröffnet - 70 Tage vor Heiligabend. Märkte mit Weihnachten im Namen beginnen auch bald schon.
- 23. Oktober 2025
Heidenheim an der Brenz - Zeugen nach Unfall gesucht / Nach einer Unfallflucht a...
Ulm (ots) - Der Unfall ereignete sich um 18.50 Uhr in der Adlerstraße Ecke Bergstraße. Ein 40-Jähriger fuhr mit...
- 24. Oktober 2025
Polizei stoppt Gurtmuffel und Handynutzer / Am Donnerstag ertappte die Polizei i...
Ulm (ots) - Weil sich die Fahrenden nicht an die Regeln und Gesetze hielten, stoppte die Polizei zwischen 10 Uhr und 11...
Neueste Artikel
- 13. November 2025
Was der Nachweis von Polio-Wildviren im Abwasser bedeutet
Eigentlich kommen Polio-Wildviren fast nur noch in Afghanistan und Pakistan vor. In Deutschland gab es für den Erreger, der zu Kinderlähmung führen können, lange keinen Nachweis - bis jetzt.
- 13. November 2025
«Operation Endgame» schaltet Schadsoftware ab
Ermittler in der ganzen Welt haben zusammengearbeitet. Der Erfolg: «einer der gefährlichsten Stealer und einer der meistgenutzten Trojaner weltweit» wurden unschädlich gemacht.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 13. November 2025
Was der Nachweis von Polio-Wildviren im Abwasser bedeutet
Eigentlich kommen Polio-Wildviren fast nur noch in Afghanistan und Pakistan vor. In Deutschland gab es für den Erreger, der zu Kinderlähmung führen können, lange keinen Nachweis - bis jetzt.
- 13. November 2025
«Operation Endgame» schaltet Schadsoftware ab
Ermittler in der ganzen Welt haben zusammengearbeitet. Der Erfolg: «einer der gefährlichsten Stealer und einer der meistgenutzten Trojaner weltweit» wurden unschädlich gemacht.

