Alligator-Suche als tierische Sommerloch-Geschichte? Über Tage ist in der niedersächsischen Provinz nach dem Reptil gesucht worden. Skeptiker sollten recht behalten, die bezweifelt haben, dass sich tatsächlich ein Alligator südwestlich von Bremen aufhält. Nach den Suchmaßnahmen über das Wochenende hat die Stadtverwaltung von Vechta die Geschichte für beendet erklärt. Ein junger Mann habe eingeräumt, ein Reptil-Video - anders als zuvor von ihm behauptet - nicht selbst gemacht zu haben. Welche rechtlichen Konsequenzen das Verhalten des jungen Mannes haben könnte, werde derzeit geprüft, teilte die Stadt am Montag mit. Der Mann hatte nach Angaben der Verwaltung Ende vergangener Woche behauptet, das Tier in einem Regenrückhaltebecken gesichtet und gefilmt zu haben. Die Verantwortlichen prüften, erkannten zunächst keine Hinweise auf eine Täuschung und handelten entsprechend. Die Suche nach einem womöglich ausgesetzten Alligator begann. Das Gebiet, in dem sich das Tier nach Angaben des jungen Mannes aufhalten sollte, wurde am Freitag vorsorglich gesperrt. Die Sperrung des rund 2,5 Hektar großen Geländes sei aber nicht wegen einer Gefahr für die Bevölkerung erfolgt, sondern um das möglicherweise gesichtete Reptil zu schützen, betonte die Verwaltung. Am Samstag sei Gelände zweimal per Drohne aus der Luft abgesucht worden, sagte Stadtsprecher Herbert Fischer. Gefunden wurde nichts. Danach sollte versucht werden, das vermeintliche Tier mit einer Lebendfalle einzufangen - mit einer toten Ratte als Köder. Notfalls müsse das Wasser aus dem Rückhaltebecken abgelassen werden, hieß es zwischenzeitlich. Bei dem Alligator, das in dem Video zu sehen war, könne es sich um ein 80 bis 100 Zentimeter großes Jungtier, das vermutlich aus illegaler Zucht stamme, hieß es. Ein Züchter sollte Tipps zum Einfangen geben, hatte ein Stadtsprecher während des Einsatzes gesagt. Eine erste Mitteilung der Stadtverwaltung vom Montag klang dann schon deutlich vorsichtiger. Unter der Überschrift «Unbekanntes Reptil gesichtet» hieß es, dass das Tier «laut Experten Ähnlichkeiten mit einem Alligator» habe. «Bis das Tier gefangen oder wieder gesichtet wird, ist dies jedoch nicht sicher». Ein paar Stunden später dann Entwarnung: Eine «noch tiefergehende Prüfung des Video-Materials durch IT-Experten» habe ergeben, dass die Aufnahmen unmöglich am Regenrückhaltebecken in Vechta entstanden seien, teilte die Stadt am Mittag mit. Das Video sei nicht dort entstanden. Bürgermeister Kristian Kater dankt in der Mitteilung allen Einsatzkräften für ihre Arbeit. «Sicherheit und Tierwohl gehen vor, deshalb war die Absperrung des Geländes notwendig», wird der SPD-Politiker zitiert. Ende der Geschichte. Manch einer im kleinen und beschaulichen Vechta dürfte nach dem Wochenende etwas neidisch nach Berlin schauen. Dort waren Einsatzkräfte am Freitag wegen eines vermeintlichen Alligators zu einem Teich in Berlin-Weißensee gerufen worden. Die Situation stellte sich jedoch schnell als ungefährlich heraus. Im Wasser schwamm eine Attrappe.Gelände zu Schutz des vermeintlichen Reptils abgesperrt
Züchter sollte Einfangtipps geben
IT-Prüfung sorgt für Aufklärung
Reptil-Attrappe in Berlin
Bildnachweis: © Sina Schuldt/dpa
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Entwarnung: Alligator-Video nicht aus Vechta
Die Behörden in Vechta werden von einem jungen Mann über ein mögliches Reptil in der Stadt informiert. Nach einem Wochenende auf Alligator-Lauer wird klar, dass die Geschichte des Mannes nicht stimmt.
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