3. Juni 2025 / Aus aller Welt

Fall Madeleine McCann: Neue Suchaktion in Portugal

Portugiesische Polizisten suchen auf Bitten der deutschen Justiz erneut nach der seit 2007 verschwundenen Maddie. Gibt es neue Hinweise?

Maddie verschwand vor fast zwei Jahrzehnten spurlos. (Archivfoto)

Polizisten suchen im Süden Portugals nach der vor gut 18 Jahren verschwundenen, damals drei Jahre alten Madeleine McCann. An der Aktion auf Ersuchen der deutschen Justiz seien rund 30 Beamte beteiligt, bestätigte die Polizei auf Anfrage. Weitere Details würden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitgeteilt, sagte die Sprecherin. 

Offenbar neue Videos und Bilder 

Die Aktion, an der auch deutsche Beamte beteiligt sind, hatte am Montag zunächst mit der Ankunft der Deutschen und der Sichtung des Suchgebiets begonnen, wie die portugiesische Zeitung «Correio da Manha» berichtete. Die Suche im Bezirk Lagos im Süden des Landes, die mit Ermittlungen gegen den deutschen Verdächtigen Christian B. im Zusammenhang stünden, werde bis Freitag andauern. Auslöser seien neu aufgetauchte Videos und Bilder, die den Verdächtigen mit dem Verschwinden des Mädchens in Verbindung brächten, berichtete die Zeitung ohne Nennung weiterer Details.

Die Suche nach möglichen sterblichen Überresten des kleinen Mädchens konzentriert sich auf Praia da Luz, wo Maddie am 3. Mai 2007 verschwunden war, sowie auf Lagos und das Gebiet von Atalaia oberhalb von Rocha Negra. Die Ermittler vermuten, dass Maddie entführt und ermordet wurde. Eine Leiche wurde jedoch nie gefunden.

Bodenradar soll bei Suche helfen

Nach Informationen der Zeitung wollen die deutschen Beamten auch ein Bodenradar einsetzen, mit dem Strukturen im Erdboden sichtbar werden. Christian B. besuchte das Gebiet zur Zeit des Verschwindens des kleinen Mädchens aus einer Ferienanlage. Auch ein Haus, in dem er damals wohnte, solle durchsucht werden, hieß es.

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hatte am Montag mitgeteilt, im Rahmen der Ermittlungen im Fall Maddie fänden «gegenwärtig strafprozessuale Maßnahmen in Portugal» statt. Nähere Informationen zu den Hintergründen würden derzeit nicht herausgegeben. 

Christian B. sitzt zurzeit in Deutschland eine Haftstrafe wegen einer Vergewaltigung in Portugal ab, könnte aber spätestens Anfang 2026 freikommen. 

Nach einem Bericht des Fernsehsenders RTL besuchte ein Reporter den 48-Jährigen kürzlich im Gefängnis im niedersächsischen Sehnde. Im Gespräch habe Christian B. sehr gut vorbereitet gewirkt: «Er wusste genau, was er sagen wollte und vor allem, was nicht», sagt der Reporter in dem Beitrag. Zum Fall McCann habe sich der Verdächtige nach Absprache mit seinen Verteidigern nicht äußern wollen.


Bildnachweis: © Luis Forra/LUSA/epa/dpa
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