11. Juni 2025 / Aus aller Welt

Gesundheitsrisiko Klimawandel: WHO-Gremium soll Hilfe bieten

Hitzewellen, Überschwemmungen, Luftverschmutzung: Der Klimawandel birgt viele Gesundheitsrisiken. Europa ist besonders stark betroffen. Ein WHO-Gremium mit einem deutschen Ex-Minister soll vorbeugen.

Touristen sitzen unter Bäumen am Eingang der Akropolis in Athen.

Angesichts der steigenden Gesundheitsrisiken, die vom Klimawandel ausgehen, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen paneuropäischen Ausschuss ins Leben gerufen. Wie die WHO mitteilte, soll die Pan-European Commission on Climate and Health (PECCH) erschwingliche und praktikable Empfehlungen für den Gesundheitssektor vorlegen. Dazu gehören etwa Frühwarnsysteme für Hitzewellen.

Die europäische Region ist der WHO-Mitteilung zufolge die Gegend, die sich weltweit am schnellsten erwärmt. Ein Drittel aller weltweiten Hitze-Todesfälle entfallen demnach auf diese Region. Zudem seien hier zehn Prozent aller Stadtbewohner von Überschwemmungen bedroht. Die durch den Klimawandel zu erwartenden häufigeren heftigen Niederschläge und der Anstieg des Meeresspiegels verschlimmern demnach die Situation.

Gesundheitsrisiken durch Klimawandel treffen die Schwächsten

PECCH-Leiterin ist die ehemalige isländische Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir. Laut der Mitteilung sagte sie, schon heute beeinträchtige «das Zusammenspiel von steigenden Temperaturen, Luftverschmutzung und sich verändernden Ökosystemen infolge des vom Menschen verursachten Klimawandels» die Gesundheit der Menschen in der europäischen Region und auf der ganzen Welt. Auch der ehemalige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gehört dem Ausschuss an. 

Jakobsdóttirs Kollege in der Kommission, der Epidemiologe Andrew Haines, ergänzte, die Gesundheitsrisiken reichten von der Verbreitung ansteckender Krankheiten bis hin zu hitzebedingten Erkrankungen sowie Ernährungsunsicherheit. Sie beträfen die schwächsten Gruppen der Bevölkerung unverhältnismäßig stark.

Die WHO zählt insgesamt 53 Länder zur Region Europa. Dazu gehören neben den 27 EU-Ländern auch zahlreiche zentralasiatische Staaten.


Bildnachweis: © Socrates Baltagiannis/dpa
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