11. September 2025 / Aus aller Welt

Gift im Spöl - 12.000 Forellen per Helikopter umgesiedelt

Ein Fluss ist mit Umweltgift belastet, 12.000 Bachforellen müssen umgesiedelt werden. Wie der Schweizer Fluss Spöl wieder sauber werden soll.

Die mit Netzen gefischten Bachforellen werden in Behältern per Hubschrauber stromabwärts gebracht.

In der Schweiz werden rund 12.000 Fische per Hubschrauber aus einem verseuchten Flussbett gebracht. Die Bachforellen werden einige Kilometer flussabwärts wieder ausgesetzt. Im kommenden Jahr soll der Fluss dann von den Schadstoffen gereinigt werden, wie der Direktor des Schweizerischen Nationalparks (SNP), Ruedi Haller, sagt. 

Mehr als ein Dutzend Spezialisten fangen die Bachforellen mit Netzen, ehe sie in Behältern, die an Hubschrauber gehängt sind, stromabwärts transportiert werden. Die Aktion dürfte je nach Wetter zwei Wochen dauern, sagte Haller. 

Der Fluss Spöl ist durch umweltschädigende und krebserregende Polychlorierte Biphenyle (PCB) auf mehrere Kilometer verseucht. Die Chemikalien wurden früher etwa in Farben, Dichtungsmaterialien und Kunststoffen verwendet. Sie waren 2016 bei Bauarbeiten in der Staumauer Punt dal Gall unweit der Grenze zu Italien in den Spöl gelangt, wie die Engadiner Kraftwerke einräumten. 

Uhus und Wasseramseln von Verseuchung betroffen

Die Bachforellen starben zwar nicht, aber die Uhus, die von den Forellen leben, seien schwer mit PCB belastet, sagt Haller. Ein Uhu sei tot mit der höchsten je gemessenen PCB-Belastung gefunden worden. Es habe keinen Uhu-Nachwuchs mehr gegeben. Auch Wasseramseln seien betroffen. «Das System ist sehr stark zerstört», sagt er. Im Nationalpark ist das Fischen verboten, insofern gelangten die Bachforellen nicht in die menschliche Nahrungskette.

Ab März 2026 soll der Fluss trocken gelegt, das Wasser an der Staumauer zurückgehalten werden, wie Haller sagt. Dann werden die verseuchten Sedimente aus dem Flussbett abgetragen und teils gereinigt und teils verbrannt. Im Oktober 2026 soll die Sanierung abgeschlossen werden.


Bildnachweis: © Hans Lozza/Schweizerischer Nationalpark/dpa
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