13. August 2025 / Aus aller Welt

Zahlreiche Waldbrände im Süden Europas - mehrere Todesopfer

In mehreren Ländern im Süden Europas kämpfen die Menschen gegen teils verheerende Waldbrände. In Spanien und Albanien gibt es bereits erste Todesopfer.

In Spanien gebe es derzeit insgesamt 14 größere aktive Feuer, sagte die Ministerin für Ökologischen Wandel, Sara Aagesen.

Zahlreiche Waldbrände beschäftigen die Menschen in mehreren Ländern im Süden Europas. Spanien kämpft gegen eine Serie verheerender Brände, die bereits zwei Menschenleben gefordert und Tausende Hektar Wald und Busch zerstört haben. Auch in Albanien gab es ein Todesopfer. Griechenland erlebt derzeit die bislang schwierigsten Tage der diesjährigen Waldbrandsaison. In anderen Regionen im Süden herrscht akute Waldbrandgefahr. 

In Spanien gebe es derzeit insgesamt 14 größere aktive Feuer, teilte die Ministerin für Ökologischen Wandel, Sara Aagesen, im Interview mit dem Radiosender Cadena Ser mit. «Einige könnten nach ersten Einschätzungen vorsätzlich gelegt worden sein, aufgrund der Heftigkeit und Ausbreitung des Feuers», sagte sie. In allen Fällen seien Ermittlungen aufgenommen worden.

Zwei Todesopfer in Spanien

Aufgrund der Feuer mussten rund 6.000 Menschen in mehreren Regionen die Nacht auf Mittwoch außerhalb ihrer Häuser verbringen, wie der TV-Sender RTVE unter Berufung auf die Behörden berichtete. Touristenhochburgen sind von den Bränden im beliebten Urlaubsland derzeit allerdings nicht betroffen.

Die beiden Todesopfer wurden in den Regionen Madrid und León gemeldet. Im Bezirk Tres Cantos nördlich der spanischen Hauptstadt starb ein rund 50-jähriger Mann an schweren Verbrennungen. In León kam ein freiwilliger Helfer ums Leben. In Zamora mussten zudem zwei Schwerverletzte auf die Intensivstation gebracht werden.

1.500 Einsatzkräfte in Portugal 

Auch im Nachbarland Portugal hielten Wald- und Vegetationsbrände die Behörden auf Trab. Mehr als 1.500 Einsatzkräfte kämpften zuletzt gegen die sechs größten Brände auf dem Festland, wie die Nachrichtenagentur Lusa unter Berufung auf den Zivilschutz berichtete. Besonders besorgniserregend war das Feuer im Kreis Trancoso rund 150 Kilometer südwestlich von Porto, nahe der Grenze zu Spanien, wo mehr als 500 Kräfte im Einsatz waren.

In Griechenland wurden allein am Dienstag im ganzen Land 82 neue Brände registriert, wie der Vorsitzende der Vereinigung der Offiziere der griechischen Feuerwehr, Kostas Tsingas dem Sender ERTNews sagte. Diese Zahl sei «außergewöhnlich hoch». In Kombination mit stürmischem Wind, anhaltender Trockenheit und großer Hitze hätten sich die Bedingungen für die Brandbekämpfung dramatisch verschärft. 

Griechenland: Verstärkung per Schiff

Besonders gefährlich sei die Lage derzeit nahe der westgriechischen Stadt Patras. Dort lodern zwei große Brände. Auch in der Region Preveza im Nordwesten des Landes sowie auf den Inseln Zakynthos und Chios brennt es großflächig. 

Zudem gebe es unzählige Glutnester, die sich mit dem Wind binnen Minuten in neue Brände verwandeln, teilte die Feuerwehr mit. Verstärkung wurde per Schiff in die betroffenen Regionen gebracht. Insgesamt seien landesweit rund 5.000 Feuerwehrleute an den Löscharbeiten beteiligt.

In Süd- und Zentralfrankreich herrschte inmitten der aktuellen Hitzewelle im Land erhöhte Waldbrandgefahr. Einzelne Brände gab es etwa in der Gegend um Bordeaux sowie im etwas nördlicheren Département Vienne. 

Italiens Behörden: Fahrlässigkeit und Brandstiftung

In Italien gibt es vor allem im Süden des Landes immer wieder Waldbrände. Allein am Sonntag gingen beim Katastrophenschutz 22 Anfragen für Löschunterstützung aus der Luft ein – neun davon aus Kampanien. Im Vesuv-Nationalpark bei Neapel tobte ein großflächiger Brand, weitere Feuer wurden aus Latium, Sizilien, Apulien, Basilikata, Kalabrien und Sardinien gemeldet. Die Behörden warnen, dass die meisten Brände auf Fahrlässigkeit oder Brandstiftung zurückgehen und rufen die Bevölkerung zu schneller Meldung verdächtiger Rauchentwicklung auf.

Krankenhaus in Albanien evakuiert

In Albanien toben seit Tagen Waldbrände in vielen Teilen des Landes. Ein Mensch starb in den Flammen im zentralalbanischen Gramsh, wie das Verteidigungsministerium in Tirana mitteilte. Feuerwehr, Soldaten und Polizei sind Tag und Nacht im Einsatz, auch mit Lösch-Hubschraubern. In der Kleinstadt Delvina, zehn Kilometer vom Adria-Strand entfernt, musste neben Wohnhäusern auch ein Krankenhaus evakuiert werden. 

In Montenegro kämpfen Einsatzkräfte aus Serbien, Kroatien und Italien gegen die Flammen. Weitere Hilfe wird aus Österreich und Ungarn erwartet. Besonders betroffen ist der küstennahe Streifen zwischen Piper und Buljarica.


Bildnachweis: © Rosa Veiga/EUROPA PRESS/dpa
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