22. August 2025 / Aus aller Welt

Immer mehr Hitzestress: UN-Organisationen schlagen Alarm

Wer in Branchen wie Landwirtschaft, Bau oder Fischerei arbeitet, ist immer öfter Hitzestress ausgesetzt. Das gefährde die Gesundheit, warnen UN-Organisationen - und regen konkrete Schutzmaßnahmen an.

In der prallen Sonne besonders exponiert: Arbeiter auf dem Bau (Archivbild)

In zahlreichen Branchen und Einrichtungen sind Menschen wegen des Klimawandels wachsendem Hitzestress ausgesetzt. Die Hälfte der Weltbevölkerung von gut acht Milliarden Menschen spüre bereits negative Folgen von hohen Temperaturen, berichteten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Weltwetterorganisation (WMO). Dies dürfe nicht als Unannehmlichkeit abgetan werden, sondern sei eine Gesundheitskrise, warnte Rüdiger Krech, Umwelt- und Klimaspezialist der WHO. Zu den besonders betroffenen Branchen zählen die Landwirtschaft, die Fischerei und der Bau.

Wenn die Temperatur über 20 Grad Celsius steige, sinke die Produktivität pro weiterem Grad um zwei bis drei Prozent, heißt es in dem Bericht. Hitzebedingte Probleme könnten neben Hitzschlag und Austrocknen auch Nierenfunktionsstörungen und neurologische Beschwerden sein. Wenn ein Arbeitgeber in Schutzmaßnahmen investiere, bekomme er mehr zurück, als er ausgegeben habe, weil Mitarbeiter produktiver würden, sagte der Hitzeexperte Andreas Floris von der griechischen Universität Thessalien.

Was zu tun ist

Die WHO und die WMO empfehlen, dass Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Bildungseinrichtungen und Gesetzgeber gemeinsam Hitzepläne ausarbeiten. Es reiche zum Beispiel nicht, ab einer bestimmten Temperatur in der Schule hitzefrei zu geben, sagte Krech. Die konkreten Lösungen hingen von den lokalen Gegebenheiten ab. Unter anderem nennen Experten eine Änderung von Arbeits- und Schulzeiten, Ventilatoren, passende Arbeitskleidung, mehr Pausen, mehr Schattenspender und die Bereitstellung von Trinkwasser.

Neben Arbeitnehmern, die im Freien arbeiten, litten unter gefährlicher Hitze zudem chronisch Kranke und Menschen in Ländern, die sich zu Hause schlecht vor Hitze schützen können - etwa, weil sie keine dicken Wände oder Kühlung haben. Auch Kinder und ältere Menschen seien besonders gefährdet. Sanitäter und Erste-Hilfe-Kräfte müssten geschult werden, um Anzeichen von Hitzestress sofort zu erkennen, heißt es in dem Bericht.


Bildnachweis: © Julian Stratenschulte/dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Heidenheim an der Brenz - Zeugen nach Unfall gesucht / Nach einer Unfallflucht a...
Polizeimeldung

Ulm (ots) - Der Unfall ereignete sich um 18.50 Uhr in der Adlerstraße Ecke Bergstraße. Ein 40-Jähriger fuhr mit...

weiterlesen...
Polizei stoppt Gurtmuffel und Handynutzer / Am Donnerstag ertappte die Polizei i...
Polizeimeldung

Ulm (ots) - Weil sich die Fahrenden nicht an die Regeln und Gesetze hielten, stoppte die Polizei zwischen 10 Uhr und 11...

weiterlesen...
Heidenheim an der Brenz - KORREKTUR Zeugen nach Unfall gesucht Nach einer Unfall...
Polizeimeldung

Ulm (ots) - Ein SUV war beteiligt und machte sich aus dem Staub. Der SUV fuhr stadtauswärts. Ich bitte den Fehler...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Asbest im Spielsand – Schulen in Australien geschlossen
Aus aller Welt

Asbestalarm im Klassenzimmer: Nachdem der gefährliche Stoff in buntem Spielsand entdeckt wurde, schließen in Australien Dutzende Schulen – und auch Neuseeland reagiert.

weiterlesen...
Klage gegen Kiff-Verbot im Englischen Garten
Aus aller Welt

Die bayerische Staatsregierung verbietet das Kiffen in ihren Parks - auch im Englischen Garten in München. Aber darf sie das?

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Asbest im Spielsand – Schulen in Australien geschlossen
Aus aller Welt

Asbestalarm im Klassenzimmer: Nachdem der gefährliche Stoff in buntem Spielsand entdeckt wurde, schließen in Australien Dutzende Schulen – und auch Neuseeland reagiert.

weiterlesen...
Klage gegen Kiff-Verbot im Englischen Garten
Aus aller Welt

Die bayerische Staatsregierung verbietet das Kiffen in ihren Parks - auch im Englischen Garten in München. Aber darf sie das?

weiterlesen...