28. Juni 2025 / Aus aller Welt

Katzen sind Linksschläfer – aus gutem Grund

Katzenvideos erfreuen sich in sozialen Medien großer Beliebtheit. Wissenschaftlern ist beim Schauen eine Eigenheit aufgefallen – für die sie auch gleich eine mögliche Erklärung liefern.

Katzen schlummern einer Studie zufolge am liebsten auf der linken Seite liegend. (Archivbild)

Katzen schlummern einer Studie zufolge am liebsten auf der linken Seite liegend. Das sei vermutlich eine evolutionär entstandene Überlebensstrategie, heißt es im Fachjournal «Current Biology». Aufgrund ihrer Hirnstruktur könnten die Tiere so nach dem Aufwachen schneller auf Angreifer oder Beute reagieren.

Tiere sind im Schlaf besonders verwundbar – und Katzen verbringen jeden Tag 12 bis 16 Stunden damit, häufig leicht erhöht liegend, etwa auf Stufen oder dem Sofa. Das Team um Onur Güntürkün von der Ruhr-Universität Bochum wertete nun 408 Youtube-Videos von schlafenden Katzen aus. Etwa zwei Drittel der Tiere bevorzugten demnach eine linksseitige Schlafposition.

Ist die Hirnstruktur der Grund?

Die Forschenden haben auch eine Hypothese zum Grund: Diese Schlafposition erhöhe vermutlich die Chance, etwaige Raubtiere oder Beute nach dem Aufwachen schnell zu entdecken.

Hintergrund ist, dass die Hirnhälften auf unterschiedliche Dinge spezialisiert sind. Die rechte Gehirnhälfte dominiert Güntürküns Team zufolge bei der räumlichen Aufmerksamkeit, der Verarbeitung von Gefahren und der Koordination schneller Fluchtbewegungen. Und erhöht auf der linken Seite schlummernde Katzen nehmen ihre Umgebung beim Aufwachen mit der linken Hälfte des Sehfelds wahr – das in der rechten Gehirnhälfte verarbeitet wird. Liegt die Katze auf der rechten Seite, wird ihr linkes Sehfeld vom eigenen Körper eingeschränkt.

«Auf der linken Seite zu schlafen, kann somit eine Überlebensstrategie darstellen», lautet das Fazit der Forschenden. Bei den meisten Arten reagieren demnach Tiere schneller, wenn sich ein Raubtier von links nähert. «Weitere Faktoren können nicht ausgeschlossen werden», betont das Team jedoch auch. Weitere Forschung zur Entstehung solcher Asymmetrien sei sinnvoll.


Bildnachweis: © picture alliance / dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Weihnachtsmarktsaison geht mit «Winterdorf» los
Aus aller Welt

Glühwein schon im Oktober: In Bayreuth wird heute das «Winterdorf» eröffnet - 70 Tage vor Heiligabend. Märkte mit Weihnachten im Namen beginnen auch bald schon.

weiterlesen...
Heidenheim an der Brenz - Zeugen nach Unfall gesucht / Nach einer Unfallflucht a...
Polizeimeldung

Ulm (ots) - Der Unfall ereignete sich um 18.50 Uhr in der Adlerstraße Ecke Bergstraße. Ein 40-Jähriger fuhr mit...

weiterlesen...
Polizei stoppt Gurtmuffel und Handynutzer / Am Donnerstag ertappte die Polizei i...
Polizeimeldung

Ulm (ots) - Weil sich die Fahrenden nicht an die Regeln und Gesetze hielten, stoppte die Polizei zwischen 10 Uhr und 11...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Was der Nachweis von Polio-Wildviren im Abwasser bedeutet
Aus aller Welt

Eigentlich kommen Polio-Wildviren fast nur noch in Afghanistan und Pakistan vor. In Deutschland gab es für den Erreger, der zu Kinderlähmung führen können, lange keinen Nachweis - bis jetzt.

weiterlesen...
«Operation Endgame» schaltet Schadsoftware ab
Aus aller Welt

Ermittler in der ganzen Welt haben zusammengearbeitet. Der Erfolg: «einer der gefährlichsten Stealer und einer der meistgenutzten Trojaner weltweit» wurden unschädlich gemacht.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Was der Nachweis von Polio-Wildviren im Abwasser bedeutet
Aus aller Welt

Eigentlich kommen Polio-Wildviren fast nur noch in Afghanistan und Pakistan vor. In Deutschland gab es für den Erreger, der zu Kinderlähmung führen können, lange keinen Nachweis - bis jetzt.

weiterlesen...
«Operation Endgame» schaltet Schadsoftware ab
Aus aller Welt

Ermittler in der ganzen Welt haben zusammengearbeitet. Der Erfolg: «einer der gefährlichsten Stealer und einer der meistgenutzten Trojaner weltweit» wurden unschädlich gemacht.

weiterlesen...