1. Juni 2025 / Aus aller Welt

Leck von südtiroler Stausee macht Fischumsiedlung nötig

Eine riesige Menge Wasser entweicht aus dem Zoggler Stausee in Südtirol. Für die Reparatur des Lecks unterhalb der Staumauer muss er weitgehend entleert werden. Nun soll eine Fischumsiedlung folgen.

Wegen des massiven Wasserverlusts gibt es Sorgen um den Fischbestand.

Wegen eines Lecks unterhalb der Staumauer verliert ein Stausee in Südtirol massiv Wasser. Vom 13. Mai an seien bereits rund 20 Millionen Kubikmeter Wasser aus dem Zoggler Stausee abgeflossen, teilte die Provinz Bozen Ende Mai mit. Das entspricht rund 8.000 olympischen Schwimmbecken und etwa zwei Dritteln des gesamten Speichervolumens des Sees. 

Laut Betreiber Alperia erfolgt der Abfluss derzeit kontrolliert - die Lage sei nach wie vor stabil und rund um die Uhr überwacht. Der Wasserspiegel habe sich bereits um über 21 Meter abgesenkt. Nun soll der See weiter geleert werden, um den sogenannten Inspektionsstollen trockenzulegen und zur beschädigten Stelle vordringen zu können. 

Schwierige Reparaturen

Der betroffene Zoggler Stausee («Lago di Zoccolo») liegt im italienischen Ultental, rund 30 Kilometer südwestlich von Meran, nahe der österreichischen Grenze. Er ist das größte Speicherbecken der Region und dient der Stromerzeugung und dem Hochwasserschutz.

Unterhalb des Staudamms liegt laut Alperia eine defekte Kammer - schwer zugänglich und zusätzlich durch ein drei Tonnen schweres Gitter blockiert. Um zur Schadensstelle zu gelangen, soll ein provisorischer Schutzwall im Seebett errichtet werden. Zudem ist die Umleitung von Zuflüssen geplant. 

Sorge um Fischbestand

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Fischbestand im See und im Gebirgsfluss Falschauer, in den das Wasser abgeleitet wird. Um die Tiere zu schützen, habe das Unternehmen zusammen mit den Landesbehörden und dem örtlichen Fischverein ein Schutzkonzept erarbeitet. 

Demnach sollen im hinteren Teil des Sees drei Becken angelegt werden, die genügend Wasser speichern, um den Fischen während der Reparaturarbeiten und bis zur allmählichen Wiederauffüllung des Sees einen geeigneten Lebensraum zu bieten. Die Umsiedlung soll zeitnah erfolgen.


Bildnachweis: © Carmen Kollmann/LPA/dpa
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