Nach dem spektakulären Diebstahl im Pariser Louvre kommt in Frankreich die Sicherheit der Museen im ganzen Land auf den Prüfstand. Innenminister Laurent Nuñez wies die Polizeichefs landesweit an, die Sicherheitsvorkehrungen rund um Museen und Kulturstätten zu überprüfen. Wo nötig, sollten diese verstärkt werden, teilte das Innenministerium mit. Nach dem Einbruch in das berühmte Museum am Sonntag stellten das Innen- und Kulturministerium bei einer Sitzung die Arbeit der Polizei auf den Prüfstand um festzustellen, was funktioniert hat und wo es Versäumnisse gab. Die Fahndung nach den vier Dieben und ihrer Beute lief unterdessen weiter auf Hochtouren. Die Maskierten hatten nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Sonntag einen mit einer Hebebühne ausgestatteten Lkw neben dem Museum geparkt. Während zwei der Täter auf Motorrollern an der Straße warteten, gelangten die anderen beiden mit der Hebebühne auf einen Balkon im ersten Stock und von dort durch ein Fenster in das Museum. Die Diebe flohen mit acht kostbaren Schmuckstücken früherer Königinnen und Kaiserinnen - darunter mit Edelsteinen übersäte Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen. Parallel zu den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft kündigte Kulturministerin Rachida Dati eine Verwaltungsuntersuchung an. 40 Jahre lang seien Sicherheitsvorkehrungen in kulturellen Einrichtungen vernachlässigt worden, sagte Dati dem Sender M6. «Hat sich jemand Gedanken über die Sicherheitsvorkehrungen dieser kulturellen Einrichtungen gemacht? Ich glaube nicht.» Man habe sich viel um die Sicherheit der Öffentlichkeit gekümmert, aber weniger um die Sicherheit der Werke. Dieser Rückstand müsse aufgeholt werden. Am Tag nach dem Einbruch blieb der Louvre für Besucher anders als zunächst angekündigt weiter geschlossen. Wer einen Besuch gebucht habe, erhalte eine Rückerstattung, teilte der Louvre mit. Nach dem Kunstraub am Sonntagmorgen war das Museum evakuiert und für den Rest des Tages geschlossen worden. Dass die Einbrecher derart einfach in den Louvre gelangen konnten, sorgt für Kopfschütteln und Verwunderung. Das Kulturministerium begegnete der Kritik mit einer Stellungnahme: «Die Alarmanlagen am Außenfenster der Apollon-Galerie sowie an den beiden betroffenen Vitrinen wurden ausgelöst», stellte die Behörde klar. Außerdem hätten «zum Zeitpunkt des besonders schnellen und brutalen Einbruchs» fünf Museumsmitarbeiter sofort eingegriffen. «Dank der Professionalität und der schnellen Reaktion der Mitarbeiter des Louvre konnten die Täter in die Flucht geschlagen werden und ließen ihre Ausrüstung sowie eines der gestohlenen Objekte zurück, nämlich die Krone der Kaiserin Eugénie, deren Zustand derzeit untersucht wird», teilte das Ministerium mit.Täter kamen über den Balkon
Museumsbesucher vor verschlossenen Türen
Personal schlug Täter in die Flucht
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Nach Kunstraub im Louvre: Frankreich prüft Museumsschutz
Kostbare Schmuckstücke gestohlen, Fragen zum Schutz bleiben: Frankreich diskutiert nach dem Kunstraub im Louvre über Versäumnisse in der Museumssicherheit.
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