London, Brüssel, Dublin, Berlin: Nach einem breit angelegten Cyberangriff auf europäische Flughäfen bekommen Passagiere die Auswirkungen auch zwei Tage später noch zu spüren. Es komme weiterhin zu verlängerten Wartezeiten, teilte der BER auf seiner Internetseite mit. Fluggäste werden gebeten, online einzuchecken und ihr Gepäck nach Möglichkeit selbständig an den Automaten aufzugeben. «Es gibt noch keine Entwarnung», sagte ein Sprecher des BER der Deutschen Presse-Agentur. Am Sonntag war es zunächst relativ ruhig. Am Abend wurde allerdings mit einem ersten Andrang von Besuchern und Sportlern des Marathons gerechnet. Wegen der Nachwirkungen des Angriffs und der vielen Passagiere nach dem Berlin-Marathon rechnet der Flughafen auch am Montag noch mit längeren Wartezeiten. Für die Teilnehmer am Marathon gab es einen speziellen Hinweis: «Läuferinnen und Läufer werden gebeten, ihre Medaillen während der Sicherheitskontrolle nicht um den Hals zu tragen, sondern im Handgepäck zu verstauen und separat abzulegen, um Verzögerungen bei der Kontrolle zu vermeiden.» Am Samstag seien vier Landungen und acht Abflüge gestrichen worden. Verspätungen seien in der Regel kürzer gewesen als 45 Minuten. Das Personal im Flughafen musste beim Check-in mit Papierlisten und Stiften statt mit Computern arbeiten. Auch an anderen Flughäfen knirschte es am Sonntag noch im Betrieb. In Brüssel etwa ziehen sich die Auswirkungen in die neue Woche: Der Flughafen bat die Airlines, die Hälfte der für Montag geplanten Abflüge zu streichen, wie er mitteilte. Auch der Dubliner Flughafen teilte am Morgen mit, einige Airlines benutzten weiter «manuelle Ausweichlösungen», um etwa Bordkarten auszustellen. Passagiere sollten etwas mehr Zeit einplanen, sofern sie Gepäck aufgeben oder erst vor Ort einchecken wollten. Bis in die Mittagsstunden hinein seien 13 Flüge gestrichen worden. In London Heathrow hatten die Flughafenmitarbeiter noch am Sonntag alle Hände voll zu tun, um zu einem normalen Flugbetrieb zurückkehren zu können. Noch am Nachmittag wies der Airport Passagiere auf seiner Website darauf hin, dass die Arbeiten zur Behebung des Störfalls beim Check-in anhielten. Der Großteil der Flüge könne aber wieder nach Plan stattfinden. Der IT-Dienstleister Collins Aerospace war am Freitagabend zur Zielscheibe eines Cyberangriffs geworden, wie er der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Wegen der Attacke meldeten die Flughäfen Berlin, Brüssel, Dublin und London Heathrow Probleme bei der Passagierabfertigung, wie die Flugsicherungs-Dachorganisation Eurocontrol mitteilte. Der Flughafen BER kappte daraufhin nach eigenen Angaben die Verbindungen zu den Systemen. Andere große deutsche Flughäfen wie Frankfurt berichteten am Morgen, nicht betroffen zu sein. Den Flughafen in Münster habe es am Freitagabend gegen 22.00 Uhr getroffen, sagte eine Sprecherin. Allerdings habe man innerhalb von 30 Minuten auf die eigene IT umstellen können. Auswirkungen für Fluggäste habe es nicht gegeben. Der IT-Dienstleister Collins hatte am Samstag mitgeteilt, er arbeite an einer Lösung für seine Kunden. Die Hintergründe des Cyberangriffs blieben am Sonntag weiterhin unklar.Cyberangriff auf IT-Dienstleister
Check-in mit Papierlisten und Stiften
Probleme auch in Dublin und London
Hintergründe unklar
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Es war ein Angriff auf große Flughäfen Europas: Auch am Sonntag bekamen Passagiere die Auswirkungen der Cyberattacke zu spüren, etwa in Berlin. Dort gab es einen eigenen Hinweis für Marathon-Läufer.
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