Ein auf die Küstenmetropole Marseille vorrückender Flächenbrand mit riesigen Rauchwolken versetzt die Einwohner von Frankreichs zweitgrößter Stadt in Angst und Schrecken. Über 700 Feuerwehrleute mit 230 Einsatzfahrzeugen, Löschflugzeugen und Hubschraubern wurden mobilisiert, um die Flammen zu stoppen, wie die Präfektur mitteilte. An die Menschen in der Stadt appellierten die Behörden, Vertrauen in die eingesetzten Mittel zum Schutz der Bevölkerung und der Bebauung zu haben. «Die Situation ist unter Kontrolle.» Bislang habe es unter der Bevölkerung keine Verletzten gegeben, teilte die Präfektur mit. Allerdings seien neun Feuerwehrleute leicht verletzt worden. Mindestens 20 Wohngebäude in Marseille und im Vorort Les Pennes-Mirabeau, wo das Feuer zunächst wütete, seien beschädigt worden. Der Bürgermeister von Marseille, Benoît Payan, kündigte die Evakuierung von 400 Einwohnern an, wie der Sender BFMTV berichtete. Drei Turnhallen würden zur Beherbergung der Menschen hergerichtet. Am Abend wurde Innenminister Bruno Retailleau in Marseille erwartet. Nach der Hitzewelle der vergangenen Woche und großer Trockenheit war das Feuer von einem Auto ausgelöst worden, das auf einer Autobahn bei Marseille in Brand geraten war. Die Flammen griffen auf die Natur über und rückten vom Wind angefacht auf die Großstadt vor. Zunächst in dem Vorort Les Pennes-Mirabeau und dann in einem Arrondissement von Marseille wies die Präfektur die Bewohner an, in ihren Wohnungen zu bleiben. Die Menschen sollten die Fenster geschlossen halten und feuchte Kleidung vor die Öffnungen legen, um ein Eindringen des Qualms zu verhindern. Wegen des Brandes wurde der Flughafen von Marseille geschlossen. Außerdem wurde der Fernverkehr der Bahn in die Stadt eingestellt und der zentrale Bahnhof Marseille-Saint-Charles geschlossen. Auch im Regionalverkehr wurden Verbindungen unterbrochen. Auf zwei Autobahnen wurden Abschnitte gesperrt. Auch in anderen Bereichen in Südfrankreich kämpfte ein Großaufgebot an Feuerwehrkräften gegen großflächige Vegetationsbrände. Am Abend entspannte sich die Lage im südfranzösischen Narbonne, wo 2.000 Hektar Fläche von den Flammen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Löschflugzeuge und -hubschrauber waren im Einsatz. Die am Montag gesperrte Autobahn 9 Richtung Spanien wurde inzwischen wieder für den Verkehr freigegeben. Derweil wütet auch in Katalonien im Nordosten Spaniens ein heftiger Waldbrand. Das Feuer in der Region Tarragona habe bereits rund 3.150 Hektar Wald zerstört, teilte Regionalpräsident Salvador Illa mit. Etwa 18.000 Menschen in mehreren Gemeinden seien angewiesen worden, in ihren Häusern zu bleiben. Starker Wind mit Böen von über 90 Kilometern pro Stunden erschwert die Löscharbeiten erheblich. Ortschaften sind allerdings laut dem katalanischen Zivilschutz nicht von den Flammen bedroht. Die Behörden hoffen, den Brand bis zum späten Dienstagabend unter Kontrolle zu bringen.Bevölkerung soll in Wohnungen bleiben
Brände auch anderswo in Südfrankreich und in Spanien
Bildnachweis: © Clement Mahoudeau/AFP/dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Riesige Rauchwolken: Feuer bei Marseille ängstigt Bewohner
Ein Flächenbrand erreicht Marseille und treibt riesige Rauchwolken über die Küstenmetropole. Menschen müssen ihre Häuser verlassen.
Meistgelesene Artikel
- 15. Oktober 2025
Weihnachtsmarktsaison geht mit «Winterdorf» los
Glühwein schon im Oktober: In Bayreuth wird heute das «Winterdorf» eröffnet - 70 Tage vor Heiligabend. Märkte mit Weihnachten im Namen beginnen auch bald schon.
- 23. Oktober 2025
Heidenheim an der Brenz - Zeugen nach Unfall gesucht / Nach einer Unfallflucht a...
Ulm (ots) - Der Unfall ereignete sich um 18.50 Uhr in der Adlerstraße Ecke Bergstraße. Ein 40-Jähriger fuhr mit...
- 24. Oktober 2025
Polizei stoppt Gurtmuffel und Handynutzer / Am Donnerstag ertappte die Polizei i...
Ulm (ots) - Weil sich die Fahrenden nicht an die Regeln und Gesetze hielten, stoppte die Polizei zwischen 10 Uhr und 11...
Neueste Artikel
- 9. November 2025
Kommt der Elch zurück nach Deutschland?
Immer wieder werden Elche in Deutschland gesichtet. Doch bleiben sie auch? Was Experten über die Tiere sagen, die einst überall in Deutschland lebten. Und was es mit dem Elchtest auf sich hat.
- 9. November 2025
Elfriede arbeitet seit über 70 Jahren als Optikerin
Elfriede arbeitet seit über 70 Jahren als Optikerin. Nach dem Tod ihres Mannes übernahm sie das Geschäft und führt...
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 9. November 2025
Kommt der Elch zurück nach Deutschland?
Immer wieder werden Elche in Deutschland gesichtet. Doch bleiben sie auch? Was Experten über die Tiere sagen, die einst überall in Deutschland lebten. Und was es mit dem Elchtest auf sich hat.
- 9. November 2025
Nächster Taifun auf Philippinen - Hunderttausende evakuiert
Gerade erst riss der verheerende Taifun «Kalmaegi» Hunderte Menschen in den Tod, jetzt zieht ein neuer Tropensturm über die Philippinen. Der Inselstaat und seine Bewohner wappnen sich.

