17. Juni 2025 / Aus aller Welt

Polizei jagt zwei Straftäter nach Doppelflucht in NRW

In Köln flieht ein Straftäter beim Spaziergang, in Bielefeld entkommt ein Straftäter über fast drei Meter hohe Zäune. Die Polizei setzt bei der Suche nach ihnen auch Hubschrauber ein.

Aus der Justizvollzugsanstalt in Bielefeld-Senne ist ein Straftäter verschwunden.

Zwei Straftätern ist in Nordrhein-Westfalen fast zeitgleich die Flucht gelungen. In Bielefeld kletterte ein Häftling nach ersten Erkenntnissen über einen fast drei Meter hohen Zaun in die Freiheit, in Köln lief ein 38-Jähriger nach Angaben der Polizei während eines begleiteten Freigangs in ein Waldstück und verschwand. Nach beiden Männern sucht die Polizei mit einem großen Aufgebot. Auch Hubschrauber sind im Einsatz.

Flucht vor Transport in stärker gesichertes Gefängnis

Der 39-jährige Straftäter in Bielefeld sollte gerade in eine besser gesicherte Vollzugsanstalt verlegt werden. Er saß eigentlich nur wegen Verkehrsdelikten im Gefängnis. Doch kurz vor dem Beginn seiner Haftstrafe habe der Mann bei Tiktok ein Video veröffentlicht, auf dem er Polizisten bedroht und dabei auch eine Waffe gezeigt habe, sagte der stellvertretende Leiter des Gefängnisses, Jens Seidler.

Weil er seine Haftstrafe auch nicht freiwillig angetreten habe, sei er am 5. Juni von Spezialkräften in Essen festgenommen worden.

In der Justizvollzugsanstalt sei man wegen dieses Videos zu dem Ergebnis gekommen, dass der 39-Jährige in ein stärker gesichertes Gefängnis verlegt werden sollte. Die Vorbereitungen zu dem Transport dorthin habe er nun für die Flucht genutzt.

Beamte geschubst und Absperrung überwunden

Auf den wenigen Metern zum Gefangenen-Transporter habe er einen Beamten weggeschubst und sei über eine erste 2,83 Meter hohe Absperrung geklettert. Anschließend habe er auch eine zweite, ebenso hohe Absperrung überwunden.

Als die Justiz-Beamten die Tore geöffnet hatten und draußen angekommen seien, sei von dem 39-Jährigen nichts mehr zu sehen gewesen, sagte Seidler. Gefesselt sei der Mann nicht gewesen - das sei innerhalb eines Gefängnisses nicht üblich.

Straftäter in Köln war in einer geschlossenen Klinik

Bei dem Geflohenen in Köln handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen Straftäter, der per Gerichtsbeschluss eigentlich in einer forensischen Klinik im Kölner Stadtteil Porz untergebracht ist. Der 38-Jährige sei dort im sogenannten Maßregelvollzug untergebracht, sagte ein Sprecher. Das ist eine besondere Form der Unterbringung von Straftätern, die aufgrund einer psychischen oder einer Suchterkrankung das Unrecht ihrer Straftat nicht einsehen können.

Die Flucht soll dem Mann während eines betreuten Spaziergangs am Montag gelungen sein, als er in ein Waldstück lief. Eine Mitarbeiterin der Klinik, die mit ihm unterwegs war, habe er dabei nicht verletzt, teilte die Polizei mit. Die Frau habe umgehend die Beamten verständigt.

Die Kölner Polizei riet der Bevölkerung, den Mann nicht selbstständig anzusprechen oder zu verfolgen. Wer ihn sehe, möge den Notruf wählen. «Für die Polizei hat die Sicherheit der Bevölkerung oberste Priorität», hieß es.


Bildnachweis: © Friso Gentsch/dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Weihnachtsmarktsaison geht mit «Winterdorf» los
Aus aller Welt

Glühwein schon im Oktober: In Bayreuth wird heute das «Winterdorf» eröffnet - 70 Tage vor Heiligabend. Märkte mit Weihnachten im Namen beginnen auch bald schon.

weiterlesen...
Heidenheim an der Brenz - Zeugen nach Unfall gesucht / Nach einer Unfallflucht a...
Polizeimeldung

Ulm (ots) - Der Unfall ereignete sich um 18.50 Uhr in der Adlerstraße Ecke Bergstraße. Ein 40-Jähriger fuhr mit...

weiterlesen...
Heidenheim an der Brenz - KORREKTUR Zeugen nach Unfall gesucht Nach einer Unfall...
Polizeimeldung

Ulm (ots) - Ein SUV war beteiligt und machte sich aus dem Staub. Der SUV fuhr stadtauswärts. Ich bitte den Fehler...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Mit-Entschlüsseler des Erbguts: US-Forscher Watson gestorben
Aus aller Welt

Gemeinsam mit seinem Kollegen Crick entschlüsselte Watson die DNA und legte den Grundstein für die Gentechnik. Später sorgte er mit rassistischen Aussagen für Empörung. Jetzt ist Watson gestorben.

weiterlesen...
Eurojackpot geknackt: 54 Millionen Euro gehen nach NRW
Aus aller Welt

Ein satter Millionengewinn fällt auf einen Eurojackpot-Schein aus Deutschland.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Mit-Entschlüsseler des Erbguts: US-Forscher Watson gestorben
Aus aller Welt

Gemeinsam mit seinem Kollegen Crick entschlüsselte Watson die DNA und legte den Grundstein für die Gentechnik. Später sorgte er mit rassistischen Aussagen für Empörung. Jetzt ist Watson gestorben.

weiterlesen...
Eurojackpot geknackt: 54 Millionen Euro gehen nach NRW
Aus aller Welt

Ein satter Millionengewinn fällt auf einen Eurojackpot-Schein aus Deutschland.

weiterlesen...