15. Juli 2025 / Aus aller Welt

Private Astronautenmission zurück auf der Erde

Nach rund zwei Wochen an Bord der Internationalen Raumstation ISS sind vier Raumfahrer der Axiom-4-Crew zurück auf der Erde. Die Mission brachte viele Premieren mit sich.

Der Pole Slawosz Uznanski-Wisniewski beim Verlassen der SpaceX-Kapsel auf einem Bergungsschiff.

Nach gut zwei Wochen an Bord der Internationalen Raumstation ISS ist eine private Astronautencrew zurück auf der Erde. Mit einem «Crew Dragon» des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk landeten die Raumfahrer im Meer vor der Küste des US-Bundesstaats Kalifornien. Dort wurde die Raumkapsel auf ein Bergungsschiff gehievt.

Rund 23 Stunden zuvor hatte die Crew von der ISS abgedockt. An Bord des «Dragon» sind auch etwa 260 Kilogramm Fracht, darunter Nasa-Geräte und wissenschaftliches Zubehör von über 60 Experimenten. 

Drei Laien-Astronauten und eine frühere Nasa-Raumfahrerin

Mit der sogenannten «Axiom-4»-Mission waren erstmals ein Inder, ein Ungar und ein Pole an Bord der ISS. Der Inder Shubhanshu Shukla arbeitet für die Luftwaffe seines Landes, der Ungar Tibor Kapu und der Pole Slawosz Uznanski-Wisniewski sind Ingenieure. Ebenfalls Teil der vierten kommerziellen Raumfahrtmission des Unternehmens Axiom Space mit Sitz im texanischen Houston in Zusammenarbeit mit Nasa und SpaceX war die frühere Nasa-Astronautin Peggy Whitson. 

Während Whitson schon mehrfach im All war, war es für die drei Männer jeweils der erste Raumflug. Im All waren Menschen aus allen drei Ländern bereits, erstmals mit russischen Sojus-Missionen in den 1970er und 1980er Jahren, an Bord der ISS allerdings zuvor noch nie.

Polens Ministerpräsident: «Gott sei Dank, alles gut gegangen»

In Polen löste die Rückkehr von Uznanski-Wisniewski, der zu Europas Astronautenreserve gehört, Begeisterung aus. Ministerpräsident Donald Tusk verfolgte die Landung im Fernsehen, wie ein Video zeigte. «Willkommen zurück!», sagte er. «Gott sei Dank, alles ist gut gegangen.» Polen habe erstmals in großem Maßstab wissenschaftliche Experimente in der Schwerelosigkeit durchführen können, teilte das Wissenschaftsministerium mit. 

Tickets für Axiom-Missionen sind teuer

Medienberichten zufolge kostet ein Flug via Axiom rund 70 Millionen Euro pro Passagier. 2022 organisierte das Unternehmen die erste private Mission zur ISS, 2023 und 2024 folgten weitere. Mit knapp drei Wochen war die vierte Axiom-Mission einer der bislang längsten kommerziellen Raumfahrtausflüge. 

Die Missionen sind Teil einer langfristigen Strategie der Nasa, den erdnahen Orbit stärker für die kommerzielle Raumfahrt zu öffnen. Künftig sollen private Anbieter vermehrt Transport- und Forschungsdienste übernehmen, während sich die US-Raumfahrtbehörde auf Missionen zum Mond und später zum Mars konzentriert.


Bildnachweis: © Uncredited/SpaceX via AP/dpa
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