19. August 2025 / Aus aller Welt

Ärger in sächsischem Dorf über Schilderwald

Im Örtchen Störmthal sind die Menschen verstimmt über eine Vielzahl von Parkschildern, die sich auf ihrer Dorfstraße hintereinander reihen. Kann es eine bessere Lösung geben?

Im Örtchen Störmthal sind die Menschen verstimmt über eine Vielzahl von Parkschildern.

Im 500-Einwohner-Ort Störmthal südlich von Leipzig herrscht seit einigen Wochen Unverständnis über einen Schilderwald. In der Dorfstraße sind auf wenigen hundert Metern 16 Schilder aufgestellt worden, die verkünden, dass in den Parkbuchten dort höchstens zwei Stunden geparkt werden darf. Ein Großteil der Anwohner finde das nicht gut, sagt Ortsvorsteher Marc Etzolt. Der blaue Schilderwald zerstöre das Bild der grünen Dorfstraße.

Seebesucher sorgen für Verkehrsprobleme im Ort 

Dabei ging die Initiative für eine Beschilderung von dem ehrenamtlichen Ortschaftsrat selbst aus. Hintergrund ist der benachbarte Störmthaler See, der bei schönem Wetter sehr viele Besucherinnen und Besucher anzieht.

Statt auf einem kostenpflichtigen Großparkplatz zu parken, haben viele Autofahrer lieber ihre Fahrzeuge auf der Dorfstraße abgestellt. Die Parkbuchten dort waren bislang unbegrenzt kostenlos nutzbar.

Was kostet die Beschilderung?

«Wir als Ortschaftsrat haben uns eigentlich nur gewünscht, dass die Parkzone, die schon sehr lange ausgeschildert ist, lediglich noch parkzeitbegrenzt wird», sagt Etzold. Dem Ortschaftsrat schwebte je ein Schild am Ortseingang und am Ortsausgang vor.

Doch stattdessen bekam Störmthal vor zwei Monaten einen blauen Schilderwald. Das Aufstellen der Schilder habe 5.000 Euro gekostet, sagt Etzold. Fast jede der Parkbuchten ist einzeln gekennzeichnet, mit einem Schild, das den Beginn der Zwei-Stunden-Parkmöglichkeit markiert und einem Schild, das deren Ende verkündet.

Gemeinde beruft sich auf StVO

Verantwortlich dafür ist die Gemeinde Großpösna. Sie beruft sich auf die Straßenverkehrsordnung. Nur mit den vielen Schildern hätten sich die Parkbuchten rechtskonform markieren lassen, sagt Großpösnas Bürgermeister Daniel Strobel. Anders als ein zusammenhängender Parkstreifen am Straßenrand müssten Buchten jeweils einzeln beschildert werden.

Man habe sich inzwischen auch schon mit dem Ortschaftsrat ausgetauscht, berichtet der Bürgermeister. Zunächst solle jetzt geschaut werden, ob die Zwei-Stunden-Begrenzung an den Parkbuchten die Seebesucher dazu bringt, ihre Autos auf den dafür vorgesehenen Großparkplätzen abzustellen.


Bildnachweis: © Julius-Christian Schreiner/dpa
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