Bis zum Abend haben die Einsatzkräfte im Eibsee nach einem untergegangenen Vater und seinem Sohn gesucht - dann mussten sie die Aktion ergebnislos unterbrechen. «Die Suche ist für heute eingestellt», sagte ein Sprecher der Polizei. Voraussichtlich gehe es am nächsten Tag weiter. Am Samstagmittag hatte sich der Tretboot-Unfall auf dem oberbayerischen See ereignet: Das sechsjährige Kind war vom Tretboot aus ins Wasser gefallen. Sein 33 Jahre alter Vater sei sofort ins Wasser gesprungen, um das Kind zu retten, aber auch untergegangen. Der Unfall geschah laut Polizei relativ weit draußen auf dem See. Nur Minuten nach dem Notruf begannen die Suchmaßnahmen mit zahlreichen Einsatzkräften. Auch am Sonntag waren Taucher und ein Hubschrauber vor Ort - ohne Erfolg. Am Montag ging es weiter, Taucher, Boote und ein Hubschrauber waren im Einsatz. Die Ermittlungen laufen. Hinweise auf Fremdverschulden gebe es nicht, teilte die Polizei mit. Die 34-jährige Mutter des Kindes und Frau des Mannes sowie eine vierjährige Tochter hatten sich ebenfalls auf dem Boot befunden. Sie seien psychologisch betreut worden. Die Familie stammt nach Polizeiangaben aus Bayern. Keine Angaben machte die Polizei etwa zur Frage, ob der Junge eine Schwimmweste getragen hatte. Eine generelle Pflicht zum Tragen von Schwimmwesten auf einem solchen Tretboot auf einem See gibt es nach Angaben des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nicht. Die DLRG-Präsidentin Ute Vogt teilte nach dem Unglück auf dem Eibsee mit: «Schwimm- und Rettungswesten können Leben retten. Ob Tretboot, Kanu, Sportboot oder irgendein anderes Gefährt auf Gewässern: Das Tragen solcher Westen sollte selbstverständlich und zumindest für Kinder verpflichtend vorgeschrieben sein.» Das BRK wie auch die DLRG appellieren an Wassersportler, Schwimmwesten zu tragen, beispielsweise auch auf einem Ruderboot oder einem Standup-Paddel-Brett. Dem DLRG-Sprecher zufolge gab es bundesweit im vergangenen Jahr 33 Todesfälle mit Ruder-, Tret- und Paddelbooten. Auch gute Schwimmer könnten beispielsweise beim Sturz vom Standup-Brett ins kalte Wasser ums Leben kommen, sagte der Sprecher. In Bayern gab es in den vergangenen Wochen zahlreiche tödliche Badeunfälle. Allein seit 1. Juni seien 27 Tote gezählt worden, sagte ein BRK-Sprecher. Das seien 40 Prozent der Badetoten im gesamten Jahr 2024. Der Eibsee ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen, direkt am Fuße der Zugspitze gelegen.Diskussion um Schwimmwesten auf Booten
Zahlreiche tödliche Unfälle
Bildnachweis: © Peter Kneffel/dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Tretboot-Unglück: Suche nach Vermissten weiter ergebnislos
Am Samstag gehen Vater und Sohn bei einem Tretboot-Unfall auf dem Eibsee unter. Seitdem läuft die Suche.
Meistgelesene Artikel
- 15. Oktober 2025
Weihnachtsmarktsaison geht mit «Winterdorf» los
Glühwein schon im Oktober: In Bayreuth wird heute das «Winterdorf» eröffnet - 70 Tage vor Heiligabend. Märkte mit Weihnachten im Namen beginnen auch bald schon.
- 23. Oktober 2025
Heidenheim an der Brenz - Zeugen nach Unfall gesucht / Nach einer Unfallflucht a...
Ulm (ots) - Der Unfall ereignete sich um 18.50 Uhr in der Adlerstraße Ecke Bergstraße. Ein 40-Jähriger fuhr mit...
- 24. Oktober 2025
Polizei stoppt Gurtmuffel und Handynutzer / Am Donnerstag ertappte die Polizei i...
Ulm (ots) - Weil sich die Fahrenden nicht an die Regeln und Gesetze hielten, stoppte die Polizei zwischen 10 Uhr und 11...
Neueste Artikel
- 9. November 2025
Elfriede arbeitet seit über 70 Jahren als Optikerin
Elfriede arbeitet seit über 70 Jahren als Optikerin. Nach dem Tod ihres Mannes übernahm sie das Geschäft und führt...
- 9. November 2025
Nächster Taifun auf Philippinen - Hunderttausende evakuiert
Gerade erst riss der verheerende Taifun «Kalmaegi» Hunderte Menschen in den Tod, jetzt zieht ein neuer Tropensturm über die Philippinen. Der Inselstaat und seine Bewohner wappnen sich.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 9. November 2025
Nächster Taifun auf Philippinen - Hunderttausende evakuiert
Gerade erst riss der verheerende Taifun «Kalmaegi» Hunderte Menschen in den Tod, jetzt zieht ein neuer Tropensturm über die Philippinen. Der Inselstaat und seine Bewohner wappnen sich.
- 9. November 2025
Fast 800 Millionen Menschen mit chronischer Nierenkrankheit
Die weltweite Zahl der Menschen mit Nierenleiden hat sich seit 1990 mehr als verdoppelt. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe. Die gute Nachricht: Deutschland entzieht sich diesem Trend.

