7. Oktober 2025 / Aus aller Welt

Gaswolke tritt nach Chemieunfall aus - Vier Verletzte

Eine orangefarbene Gaswolke steigt nach einem Chemieunfall in Mainaschaff auf. Feuerwehr und Behörden sind im Einsatz. Was ist bekannt?

Bei Aschaffenburg läuft ein großer Feuerwehreinsatz

Bei einem Chemieunfall in einem Industriebetrieb im unterfränkischen Mainaschaff bei Aschaffenburg ist eine Gaswolke freigesetzt worden. Stundenlang kämpften Feuerwehrleute in Schutzanzügen gegen eine bedrohliche chemische Reaktion in einem großen Becken der Firma. Vier Menschen wurden leicht verletzt, wie die Polizei am späten Abend mitteilte. Bei dem Großeinsatz waren zeitweilig rund 250 Einsatzkräfte am Ort, wie ein Feuerwehrsprecher sagte.

Bei dem Vorfall sind möglicherweise auch giftige Gase freigesetzt worden. Eine orangefarbene Gaswolke schoss aus einem großen Becken mit rund 6.000 Litern Salpetersäure unkontrolliert durch einen Schornstein in die Höhe. Auf Bildern ist zu sehen, wie die Wolke am frühen Abend in den Himmel aufstieg.

Messungen der Feuerwehr ergaben später in einer Entfernung von bis zu fünf Kilometern vom Unglücksort zunächst keine Schadstoffpartikel in der Luft. Salpetersäure wirkt stark ätzend. Es ist selbst nicht brennbar, reagiert aber heftig mit anderen Stoffen, was auch eine Entzündung oder Explosion auslösen kann.

Metallteil könnte Unglück ausgelöst haben

Möglicherweise hat ein Metallstück die folgenreiche Reaktion ausgelöst. Wie ein Feuerwehrsprecher sagte, soll es in das mit der Salpetersäure gefüllte Becken gefallen sein. Wie es dazu kam, war am Abend ungeklärt. Auch zur Höhe des Sachschadens lagen noch keine Angaben vor.

Die Feuerwehrleute kühlten das Becken mit Wasser, um die chemische Reaktion zu verlangsamen. Dies schien nach und nach zu gelingen. Die Farbe der Rauchwolke aus dem Becken wechselte am Abend von Orange auf Weiß.

Gegen 18.23 Uhr hatten die Behörden Alarm geschlagen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz warnte vor einer möglicherweise giftigen Gaswolke. Die Stadtverwaltung rief die Bevölkerung auf, in den Häusern zu bleiben und Menschen aus dem Freien hereinzuholen.

Die Bürgerinnen und Bürger wurden aufgerufen, gefährdete Personen vorübergehend bei sich aufzunehmen, Kindern und Hilfsbedürftigen zu helfen sowie auf Durchsagen von Polizei und Feuerwehr zu achten. Zudem sollen die Menschen Türen und Fenster geschlossen halten sowie Lüftungen und Klimaanlagen abschalten.

Mainaschaff grenzt direkt an Aschaffenburg. Die dortige Stadtverwaltung gab für einige Bereiche der Stadt Entwarnung. Für die Bereiche Aschaffenburg-Nilkheim, -Schweinheim, -Obernau, -Innenstadt und -Gailbach wurde die Warnung aufgehoben.


Bildnachweis: © Ralt Hettler/dpa
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